Mir bieten sich hier gerade unendliche Möglichkeiten und Ideen – und das alles mit alten vor allem leeren Filzstiften, welche doch eigentlich im Müll landen. Aber nicht bei mir! Ich habe sie in der Hoffnung gesammelt, dass ich irgendwann einmal weiß was ich damit Tolles anstellen kann. Und nun ist es soweit!
Leere und eingetrocknete Filzstifte haben noch sehr viel Potential: Stifte auf, Minen und Kartuschen raus und in Wasser lösen! Nach ein paar Stunden hat man einen kräftigen Farbton. Ich habe dies gleich in Sprühflaschen angesetzt, denn auch Sprühen geht hervorragend damit und es lassen sich tolle Verzierungen machen.
Für die Alkoholfarbe habe ich die angesetzte Farblösung im Verhältnis 2:1 mit 99,9% Isopropanol in kleinen Tropfflaschen angesetzt (z.B. leere Fläschchen von ätherischen Ölen; ein Becher und Pipetten gehen auch; sehr gut geeignet werden leere Flaschen von z.B. Nasentropfen sein; Spritzen…).
Versuche mit der Tropf-Farbe auf Papier.
Versuche auf Papier und auf der Innenseite von Safttüten bringen vollkommen unterschiedliche Ergebnisse. Beides hat seinen eigenen Reiz. Auf der Innenseite von Safttüten bleiben die Tropfen rund und verschwimmen nicht wie auf normalem Papier. Das fand ich spannend und habe damit weiter experimentiert. Aber auch hier gibt es unterschiedlich beschichtete Oberflächen und die Tropfen können sich dementsprechend unterschiedlich verhalten. Einfach mal ausprobieren!
Nun kann es losgehen! Mit den kleinen Fläschchen habe ich die Farbe tropfenweise auf die Innenseiten von alten Safttüten (zunächst voneinander getrennt) getropft. Man kann das Ganze zum Trocknen föhnen, ich habe jedoch einfach gewartet. Wenn man dies auf einer separaten Arbeitsfläche macht, kann man in der Wartezeit gut andere Dinge erledigen. So kommen nach und nach immer mehr Tropfen hinzu. Manche verlaufen ineinander, manchen kann man mit Hilfe eines Holz-Stäbchens weitere Konturen geben, wie dies z.B. bei den Monstern passiert ist.
Wie aus den … … ersten Versuchen … … ein Bild wird! Diese Oberfläche habe ich vorher mit feinem Sand berieselt.
Je mehr Farben hinzu kommen, desto bunter wird das Ganze natürlich auch. Durch die unterschiedliche Zusammensetzung und Mischung der Farben kann man verschiedenste Ergebnisse erzielen. Ich bin immer noch am Experimentieren und finde jedes Mal neue Dinge heraus. Man kann z.B. auch erst einmal die ganze Fläche besprühen und nach dem Trocknen mit dem Tropfen beginnen. Die dabei entstehenden Kreise fransen nun an ihren Rändern aus. Auch total interessant.
Ich habe auch aus Tusche-Resten Alkohol-Farbe versucht, diese leuchtet jedoch nicht so schön, macht nicht diese typischen Ränder beim Trocknen und bleibt ein dichter Farbklecks. Auch dies kann seinen ganz eigenen Reiz haben. Setzt man die Farbe aus Filzstiften ohne Alkohol an, trocken die Tropfen seeeeeer langsam und lassen sich danach mit dem Finger verreiben. Auch das kann ein durchaus gewollter Effekt sein.
Was macht man nun mit all diesen Experiment-Bildern? Durch die schmale Form der ‘Leinwand’ aus Safttüten, habe ich mich für Lesezeichen entschieden. Noch geht die Farbe ein wenig von der glatten Oberfläche ab. Da ich lange Freude daran und keine bunten Bücher haben möchte, habe ich einen durchsichtigen Paket-Klebestreifen als ‘Versiegelung’ darauf geklebt, anschließend das Bild entsprechend der Breite des Klebestreifens ausgeschnitten und auf die Rückseite Jeansstoff von alten Hosen geklebt, den Rand etwas überstehen lassen und ausgefranst. Wer mag kann nun noch ein Loch mit der Stanze einarbeiten und einen Faden durchziehen. Fertig!!