Eine Buchempfehlung für alle, die das Sticken lernen wollen, aber gleichzeitig nur wenig Geduld haben. Mit diesen kleinen Bildern ist man auch als Anfänger fix fertig. Dadurch, dass die Motive als Knöpfe, Pins oder Flicken daherkommen, können sie schnell jede Lieblingsklamotte verschönern und ein wahres Highlight daraus machen. Und auch Fortgeschrittene Stickbegeisterte werden hier auf ihre Kosten kommen.
Sticken im Mini-Format
Buttons, Knöpfe und Bilder mit detailreichen Motiven liebevoll verzieren
Irem Yazici
ISBN 978-3-8410-6647-3
128 Seiten
17,99 Euro
Softcover
Link zum Buch auf der Verlagsseite; dort könnt ihr auch ein wenig hinein stöbern.
Das Buch
Das Buch beginnt mit einer kurzen Aufzählung, was ihr alles zum Sticken der Mini-Motive braucht, und bietet eine kleine Erklärung, wie die Pins (im Buch Buttons genannt) und Knöpfe bezogen werden. Es folgen ein paar Infos zu den Themen Flicken (die Form ist dem Motiv angepasst) und Aufnäher (sind alle rund).
Und schon geht es los mit den Schritt-für-Schritt-Anleitungen (Fotos und Text) für die Motive und deren Umsetzung. Es erwarten euch zunächst drei Miniaturen. Das sind richtige Bilder mit einem Durchmesser von gerade einmal acht Zentimetern. Der Wald, die Wüstenlandschaft und der Sonnenuntergang verbleiben einfach im Stickrahmen, welcher nun als Bilderrahmen dient. Es folgen fünf Ideen für Mini-Buttons (Pins) und fünf Vorschläge für beziehbare Knöpfe. Zu guter Letzt findet ihr Anleitungen für sechs Flicken und vier Statement-Aufnäher. Beispiele dafür seht ihr bereits auf dem Cover und der Rückseite des Buches.
Für alle Stick-Anfänger folgt eine kurze Übersicht der einzelnen Sticharten, mit Fotos, Skizzen und Text. Auch die verschiedenen Transfertechniken, sprich wie die Motive auf den Stoff kommen, werden erläutert.
Zum Ende findet ihr all die Vorlagen zum Abpausen. Hier entdeckt hier jedoch noch viel mehr Ideen, als im Erklär-Teil gezeigt wurden und das ist großartig. Als kleines Highlight befindet sich auf der letzen Seite eine kleine eingeklebte Papiertasche mit den Vorlagen als Bügel-Transferfolien.
Das Buch und ich
Wie kommt das Motiv auf den Stoff?
Ich bin übrigens ein absoluter Stick-Anfänger! Für mein erstes Projekt aus diesem Buch hatte ich mich – wie sollte es auch anders sein – für ein Upcycling-Projekt entschieden. Und somit musste hierfür unbedingt der Rest einer alten Jeanshose weiterverwertet werden. Auch farblich habe ich eine andere Kombination für die Stickgarne gewählt. Das Aufbügeln der Motive mit Hilfe der beigefügten Transferfolie hat bei mir auf dem Jeansstoff nicht so gut geklappt. Das kann durchaus an mir oder dem Stoff liegen. Denn als nächstes probierte ich das Übertragen mit Transferpapier aus meiner Nähecke, welches extra für dunklen Stoff geeignet sein soll. Das Ergebnis war ebenso naja. Wahrscheinlich braucht es für diese Methoden wirklich ein sehr glattes Gewebe.
Somit habe ich für dieses Stickprojekt, wie zuvor schon bei meinen bestickten Topflappen, einen kleinen Trick angewandt. Dieser scheint auch gar nicht so ungewöhnlich zu sein, denn er wird genauso im vorliegenden Buch bei den Transfermethoden beschrieben. Hierfür wird selbstklebendes Stickflies auf die Oberseite des Stoffes aufgebracht, anstatt es (zur Stabilliseurng von dünnen Gewebe) von unten anzubringen. Auf diesem weißen Material kann man ganz hervorragend mit herkömmlichem Kohlepapier die Motive übertragen.
Das Sticken – Genaues Lesen erwünscht
Da ich viel zu ungeduldig war (räusper, räusper) habe ich sofort loslegt und die Einleitung nur knapp überflogen. Deshalb wurde mein erstes Motiv – der kleine Falter – auch etwas wulstig. Erst nach und nach habe ich verstanden, was die Autorin mit ‘einen Faden’ oder ‘zwei Fäden’ meinte: ein Stickfaden an sich besteht nämlich aus sechs einzelnen Fäden und um die Motive so filigran zu bekommen benutzt Irem eben nur einen, oder auch zwei, manches Mal auch mehr aus diesem einen Ursprungsfaden. Das erklärt sie auch genauso im einleitenden Kapitel. Das Mini-Eis-Motiv klappte dann, nachdem ich diesen Fehler meinerseits bemerkt hatte, schon wesentlich besser. Diese zwei Motive und ihre Umsetzung werden im Buch ganz genau erklärt.
Der Regenbogen entstammt einer Vorlage aus dem Buch und kommt ohne Anleitung daher. Dieser wurde von mir mit einem sogenannten Plattstich ausgefüllt.
Als letztes, machte ich mich noch einmal an den Falter. Und siehe da, mit weniger Faden-Material kommt es schon eher an das Original heran. Allerdings habe ich bei den kleinen Pünktchen auf den unteren Flügeln mal wieder nicht genau gelesen: statt kleinen Geradstichen habe ich einfach kleine Knötchen gesetzt. Ich sollte aufmerksamer werden! Aber vielleicht war ich so stolz, dass ich die Knötchen nach einem wirklich guten YouTube-Video (von ‘Pumora stickt’), endlich drauf hatte, dass ich mit dieser Stichart einfach nicht mehr aufhören konnte. Vorher verschwanden meine Knötchen immer spurlos und auf Nimmerwiedersehen. Hierfür brauchte ich also noch etwas zusätzliche Erklärung.
Den dicken Jeansstoff mit den beziehbaren Knöpfen zu kombinieren, war eine kleine Herausforderung. Aber mit Hilfe einer Zange ging es dann doch ganz gut. Kleiner Tipp: hier also lieber mit etwas dünnerem Stoff beginnen.
Und verrückt, wie klein die Motive dann wirklich sind, oder? Im Buch sind sie viel größer dargestellt, damit man alle Details gut erkennen kann.
Fazit
Dieses Buch ist für Stick-Anfänger und Fortgeschrittene geeignet und besticht mit vielen tollen Ideen für eine frustfreie und schnelle Umsetzung.
Weitere Ideen zum Thema Sticken
Weiter oben habe ich es schon erwähnt: der Trick mit dem Topflappen. Hierbei ging es um das Freihandsticken an der Nähmaschine. Alte Topflappen wurden bei diesem Projekt von mir mit Jeansresten und einem Oneline-Motiv aufgehübscht. Alles Weitere dazu und auch ein Video des Stickvorgangs könnt ihr hier entdecken:
Und wo kam dieses wunderschöne Oneline-Motiv für den Schmetterling her? Aus diesem klasse Buch mit ebensovielen Motivvorlagen zum Abpausen und Lossticken! Hier wird zwar hauptsächlich aber nicht ausschließlich Stoff bestickt. Schaut einfach einmal selbst, was sich die zwei Autorinnen alles haben einfallen lassen: